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Sport trotz Erkältung: Was passiert in deinem Körper?

Es kommt immer wieder vor: Trotz Schnupfen, Husten oder sogar leichtem Fieber wollen viele nicht auf ihre Sporteinheiten verzichten. Die Absicht dahinter ist oft lobenswert – man möchte fit bleiben oder glaubt, „die Erkältung ausschwitzen“ zu können. Doch was passiert eigentlich im Körper, wenn man krank trainiert? Und wie gefährlich ist es wirklich, mit einer Erkältung Sport zu treiben?


Was geschieht bei einer Erkältung im Körper?


Bei einer Erkältung arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren, um Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien zu bekämpfen. Dieser Prozess kostet Energie und Ressourcen. Gleichzeitig kommt es zu typischen Symptomen wie:


  • Entzündungen (z. B. im Hals oder in den Nebenhöhlen),


  • vermehrter Schleimbildung,


  • Abgeschlagenheit und Fieber.



Der Körper befindet sich in einem belasteten Zustand. Jede zusätzliche Anstrengung – wie intensiver Sport – beansprucht die ohnehin begrenzten Energiereserven und schwächt die Immunabwehr weiter.


Warum Sport bei Erkältung gefährlich sein kann


1. Schwächung des Immunsystems:

Beim Training wird die Durchblutung gefördert, und der Körper benötigt Energie für die Muskelarbeit. Dies entzieht dem Immunsystem die Ressourcen, die es eigentlich für die Bekämpfung der Erkältungserreger braucht. Das kann die Heilung verzögern oder den Infekt sogar verschlimmern.



2. Ausbreitung der Erreger:

Erkältungsviren oder Bakterien können sich durch die erhöhte Herz-Kreislauf-Aktivität leichter im Körper ausbreiten. Besonders gefährlich wird es, wenn sich die Infektion auf wichtige Organe wie das Herz oder die Lunge ausdehnt.



3. Gefahr einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis):

Eine der gravierendsten Komplikationen bei Sport während einer Erkältung ist die Herzmuskelentzündung. Diese tritt auf, wenn Krankheitserreger das Herz befallen. Symptome wie Herzrhythmusstörungen, Schmerzen in der Brust und Atemnot können auftreten. In schlimmen Fällen kann es sogar zu bleibenden Schäden oder lebensbedrohlichen Zuständen kommen.



4. Kreislaufbelastung:

Bei einer Erkältung mit Fieber steigt die Herzfrequenz bereits in Ruhe. Wenn man trotzdem Sport treibt, wird das Herz zusätzlich belastet, was im schlimmsten Fall zu Kreislaufzusammenbrüchen führen kann.




Wann ist Sport bei Erkältung erlaubt?


Die Faustregel lautet: Wenn die Symptome nur oberhalb des Halses auftreten – z. B. leichter Schnupfen oder eine verstopfte Nase ohne Fieber – kann man vorsichtig trainieren. Dabei gilt:


  • Reduziere die Intensität und Dauer (z. B. lockeres Spazierengehen statt Joggen).


  • Hör auf deinen Körper – fühlst du dich müde oder schlapp, ist Ruhe die bessere Wahl.



Sport ist jedoch absolut tabu, wenn:


  • Fieber, Husten oder Halsschmerzen auftreten,


  • die Symptome den gesamten Körper betreffen (Müdigkeit, Gliederschmerzen),


  • eine bakterielle Infektion oder andere Erkrankungen wie eine Bronchitis diagnostiziert wurden.



Wie lange sollte man nach einer Erkältung pausieren?


Nach der Genesung gilt: Gönn deinem Körper ein paar Tage Zeit, um sich vollständig zu erholen. Starte mit leichten Einheiten und steigere dich langsam. Als grobe Orientierung:


  • Bei leichten Erkältungen: 2–3 Tage Pause nach dem Abklingen der Symptome.


  • Bei Infekten mit Fieber: Mindestens 1 Woche Pause.



Fazit: Lieber eine Pause einlegen


Sport während einer Erkältung ist keine gute Idee. Statt deinen Körper zu stärken, riskierst du ernsthafte Komplikationen wie eine Herzmuskelentzündung oder die Verschlimmerung der Infektion. Höre auf deinen Körper und gönn dir ausreichend Ruhe, damit du schneller wieder gesund wirst und mit voller Kraft ins Training zurückkehren kannst.


Tipp: Nutze die Ruhepause, um dich auf andere Weise um deine Gesundheit zu kümmern – z. B. durch gesunde Ernährung, ausreichend Flüssigkeit und genügend Schlaf. Dein Körper wird es dir danken!

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